Kein Reformbedarf

(Icon: Chief Design/Adobe Stock)

Wie reagieren die größten regionalen Krankenhäuser auf die bereits bekannten Eckpunkte der Krankenhausreform? Im Pressestellentest haben wir nachgefragt. Ergebnis: In Sachen Medienarbeit brauchen die Kliniken keine Reform. Die Leistungen der Pressestellen sind größtenteils herausragend.

Noch ist die Krankenhausreform von Karl Lauterbach nicht in trockenen Tüchern, aber schon die ersten bekannten Eckpunkte sorgten für Debatten. Kein Wunder. Schließlich geht es um die Zukunft der deutschen Krankenhauslandschaft. 

Anfang Juni veröffentlichte die ÄrzteZeitung die Ergebnisse einer Umfrage im Auftrag des Bundesverbands Medizintechnologie (BVMed). Demnach sind die Bürger unter anderem bereit, auf kurze Distanzen zum nächsten Krankenhaus zu verzichten, wenn die Klinik dafür technisch modern ausgestattet ist. 

Sind das auch die Erfahrungswerte der Kliniken? Und wie passt diese Erkenntnis zu den Eckpunkten der geplanten Reform? Anlass für das prmagazin, im Pressestellentest bei den größten kommunalen Krankenhäusern und Klinikverbünden nachzufragen.

Der Testsieger:
Steffen Ellerhoff,
Pressesprecher und Bereichsleiter des
Klinikums Region Hannover

Den Testsieg holt – mehr als verdient – Steffen Ellerhoff vom Klinikum Region Hannover. Der engagierte Pressesprecher greift zum Telefon und erläutert in einem halbstündigen Gespräch sämtliche Hintergründe zu der Krankenhausreform und gibt uns wertvolle Erfahrungswerte aus seiner Region an die Hand. Zudem gibt er zahlreiche Tipps für weitere Ansprechpartner, mit denen er uns kurzschließt. Besser geht es wirklich nicht.

Doch auch die Konkurrenz ist stark. Während die Deutsche Krankenhausgesellschaft auf die Anfrage bestens vorbereitet ist und in Rekordzeit antwortet, glänzt die Auskunft von Professor Dr. med. Jan Steffen Jürgensen, Vorstandsvorsitzender des Klinikum Stuttgarts, durch eine Detailtiefe, wie wir sie im Test selten erlebt haben. Insgesamt liegen die Leistungen auf einem sehr hohen Niveau. Dreimal vergeben wir die Note „Erstklassig“, dreimal „Sehr gut“, dreimal „Sehr Gut“. 

Verlierer gibt es in diesem Pressestellentest nur wenige. Der LWL Psychiatrieverbund Westfalen will sich nicht äußern, weil die Reform Psychiatrien noch nicht betreffe. Das stimmt zwar, hält aber andere Psychiatrie-Verbünde auch nicht davon ab, sich zu äußern. Eike Jeske von den BG Kliniken sagt ab, weil er keine Kapazitäten habe und die Fragen nicht präzise genug seien. Darüber beklagt sich sonst allerdings niemand.

Pressestellen-Ranking:

1 – Klinikum Region Hannover
2 – Deutsche Krankenhausgesellschaft
3 – Klinikum Stuttgart
4 – Knappschaft Kliniken
5 – Vivantes
5 – RKH Gesundheit
7 – Gesundheit Nord
8 – ZfP Südwürttemberg
9 – LVR-Klinikverbund
10 – Klinikum Chemnitz
11 – München Klinik

Details zu Testkriterien und Punktegewichtung finden Sie hier.


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Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der prmagazin-Printausgabe September 2023.