Die Qual der Wahl

Angela Merkel verlässt nach 16 Jahren das Bundeskanzleramt. Bei der Bundestagswahl am 26. September werden die Weichen für ihre Nachfolge gestellt. Wie schlägt sich das Großereignis in der Online-Berichterstattung von über regionalen deutschen Tages-, Sonntags und Wochenzeitungen sowie Magazinen nieder? Das hat pressrelations für das prmagazin analysiert.

Zu den zentralen Veränderungen im Wahljahr 2021 im Vergleich zu 2017 zählen der mediale Aufstieg der Grünen sowie die Dominanz des Themas Umwelt- und Klimaschutz.

Deutsche Politikerinnen und Politiker haben im Superwahljahr 2021 erneut die Chance, die Wahlberechtigten von sich zu überzeugen. Neben sechs Landtagswahlen könnte vor allem die Bundestagswahl im September das Zünglein an der Waage sein. 

Nicht nur thematisch steht einiges auf dem Spiel, auch personell ist das Wahljahr bemerkenswert: Neben Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) kämpft 2021 mit Annalena Baerbock erstmals eine Kandidatin von Bündnis 90/Die Grünen um den Einzug ins Bundeskanzleramt. 

pressrelations hat für das prmagazin analysiert: Wie ist es Baerbock und den anderen Kandidierenden und ihren Parteien gelungen, sich medial zu positionieren? Welche signifikanten Unterschiede zum Wahljahr 2017 gibt es? Welche Parteien und Kandidierenden wurden am häufigsten thematisiert? Und gab es Veränderungen bei den thematischen Schwerpunkten des Wahlkampfs?

Eine zentrale Erkenntnis der Analyse ist der mediale Aufstieg der Grünen, die in der Gesamtberichterstattung über die Bundestagswahl seit 2017 deutlich an Resonanz gewonnen haben – nicht zuletzt aufgrund des erwähnten Umstands, dass sie mit Annalena Baerbock erstmals in der deutschen Geschichte eine Kanzlerkandidatin stellen.

Baerbock machte im Lauf des Wahlkampfs in mehrfacher Hinsicht von sich reden. Zum einen schlugen ihre Ernennung zur Kanzlerkandidatin im April sowie ihre Bestätigung durch den Bundesparteitag (mit 98,6 Prozent der Stimmen) im Juni hohe Wellen und zogen gleichzeitig einen deutlichen Zulauf an neuen Parteimitgliedern nach sich. Zum anderen sorgten Diskussionen rund um ihren Hochschulabschluss, ihren Lebenslauf und Plagiatsvorwürfe gegen ihr im Juni erschienenes Buch für Furore. Ferner wurde die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt im Juni öffentlich thematisiert, bei der die Grünen schlecht abschnitten und Baerbock in die Kritik geriet.

Betrachtet man ihre prozentualen Anteile an der Gesamtberichterstattung, so sticht die Grünen-Kandidatin auch hier deutlich hervor: Mit 27,4 Prozent erreicht Baerbock die zweithöchste mediale Präsenz aller Kandidierenden. Sowohl ihr Parteikollege Robert Habeck (9,8 Prozent) als auch die beiden Kandidaten von 2017, Cem Özdemir (4,6 Prozent) und Katrin Göring-Eckardt (3,8 Prozent), rangieren deutlich darunter. Ein Blick auf die SPD zeigt, dass die Partei 2021 an medialer Präsenz verloren hat.

Dieser Text ist ein Auszug. Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der prmagazin-Ausgabe August 2021.