Desinformation-as-a-Service

Kontroverse Themen sind der Nährboden für Stimmungsmache – und für das Verbreiten von Fake News. Cision hat für das prmagazin analysiert, wie Unternehmen in einem schwierigen Umfeld agieren sollten.

Medien, die nur auf dem Papier frei sind, die Blogosphäre und die sozialen Medien sind von Stimmungsmachern durchzogen. Ganz zu schweigen von den Bot-und Troll-Farmen, die Desinformation-as-a-Service verbreiten, neuerdings unterstützt von (generativen) KI-Plattformen, die solche Nachrichten schnell und gezielt verbreiten können.

Bildung und Medienfreiheit blockieren Fake News

Freie Presse und gesellschaftliches Vertrauen sind zwei der wichtigsten Gegenmittel gegen Desinformation. Das Problem: Fake News wirken oft schneller und besser als faktenbasierte Meldungen, weil die Botschaften stark vereinfacht sind und naheliegende Verbindungen herstellen, die aber de facto nicht existieren. Dadurch gewinnen Fake News bei der Zielgruppe eine hohe Glaubwürdigkeit, auch wenn der Absender wenig seriös ist.

In seinem Buch „Fake und Fiktion“ stellt der Literaturwissenschaftler Thomas Strässle Faktoren vor, die beim Entstehen von Fake News eine Rolle spielen: die Intention des Autors, das Wissen oder Nichtwissen aufseiten der Zielgruppe, die Plausibilität der Botschaft, die Publizität, Suggestion, Identifikation und das Merging, bei dem die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge verwischt werden.

Studien haben ergeben, dass Fake News mit einer um 70 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit retweetet werden und dass sie die ersten 1.500 Personen sechsmal schneller erreichen als korrekte Meldungen. Dabei sind es in Social Media wenige sehr aktive Nutzer, die einen bedeutenden Teil der Fake News verbreiten. Bedenklich ist, dass gerade die Struktur der sozialen Medien Defizite im kritischen Denken ebenso wie Voreingenommenheit verstärkt.

Unklare Haltungen von Unternehmen und Personen verstärken die Verbreitung von Fake News.


Führt man sich die genannten Gefahren vor Augen, so ist klar: Bildung ist nach wie vor ein wesentlicher Bestandteil bei der Bekämpfung von Desinformation. Studien haben gezeigt, dass sich Nord-und Westeuropa widerstandsfähiger gegenüber potenziellen Fake News zeigen. Der Grund: der höhere Bildungsstandard, viele freie Medien und ein größeres Vertrauen zwischen Menschen.

Dahingegen sind Menschen in Südost- und Osteuropa allgemein am anfälligsten für die negativen Auswirkungen von Fake News und postfaktischer Politik. In diesen Ländern werden die Medien stärker kontrolliert, es bestehen Bildungsdefizite, und das Vertrauen in die Gesellschaft ist gering.

Wie Unternehmen von Desinformation betroffen sind

Desinformation besteht nicht nur im politischen Kontext, zum Beispiel wenn Wahlkämpfe in westlichen Ländern durch Kampagnen vor allem aus Russland manipuliert werden. Desinformation kann auch Wirtschaftsunternehmen treffen und deren Geschäft beeinflussen, wenn etwa Börsenkurse oder die Reputation unter Druck geraten […]


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Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der prmagazin-Printausgabe August 2023.