Seit Jahren experimentiert die PR-Branche mit unterschiedlichen KI-Plattformen. Bisher hatten regelbasierte Systeme die Nase vorn. Die Ergebnisse waren ermutigend, die Anwendung war aber eher etwas für Nerds. Das ändert sich gerade. Selbstlernende Algorithmen machen einen Quantensprung. Was können sie wirklich? Das wollen wir in einer Reihe herausfinden, die mit diesem Beitrag startet.

Wir haben im Rahmen eines umfangreichen Experiments die Kis selbst befragt, was sie für die PR leisten können – unter anderem GP T-3, ChatGPT und deren diverse Derivate. Die Befehle waren weder besonders ausgefuchst noch ausgesprochen raffiniert. Das Ergebnis können Sie auf den Seiten 34/35 selbst nachlesen. So viel sei vorweggenommen: Es ist schockierend gut, das Denken sollten wir trotzdem nicht einstellen.
„Liste Anwendungen für KI im PR-Bereich in 2.000 Zeichen auf“ – so lautete einer unserer Befehle („Prompt“) an die KIs. So haben wir Fließtexte und alternativ Auflistungen mit einer maximalen Zeichenlänge angefordert. Die Ergebnisse hat der Online-Dienst für maschinelle Übersetzung DeepL für uns übersetzt.
Der gleiche Befehl generiert in derselben Maschine unterschiedliche Ergebnisse. Es lohnt sich also, Antwortvarianten zu produzieren und dann die besten Ausschnitte zu kombinieren. Es entsteht ein kreatives Puzzle aus Textversatzstücken, die man immer neu gruppieren und durch Nachfragen optimieren kann.
Inhaltlich wirken die Ergebnisse von ChatGPT detaillierter. Der Chatbot nennt beispielsweise zehn Anwendungsfelder für Künstliche Intelligenz in der PR. GPT-3 listet nur fünf auf, dafür allerdings auch „Automated Response“ und „Automated Reporting“, die ChatGPT unterschlägt. ChatGPT arbeitet mit einem Intro und einer Zusammenfassung, wohingegen sich der Output von GPT-3 auf eine Auflistung beschränkt. Der Chatbot wirkt dadurch natürlicher. Lässt sich daran erkennen, dass ChatGPT als Dialogsystem entwickelt wurde?
Während ChatGPT saubere Fachbegriffe liefert, hat DeepL mit der Übersetzung seine Schwierigkeiten. „Sentiment analysis“ hat der Übersetzungsdienst zum Beispiel mit „Stimmungsanalyse“ übersetzt, „Influencers“ mit „Einflussnehmer“. Alles in allem war die Übersetzung jedoch gut und bedarf nur weniger Korrekturen.
Haben die Entwickler beide Anwendungen mit Beiträgen zum KI-Einsatz in der PR trainiert? […]
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der prmagazin-Printausgabe März 2023. Möchten Sie weiterlesen? Klicken Sie hier, wenn Sie ein Jahres- oder Probeabo abschließen oder ein Einzelheft bestellen möchten.