Oliver Blume, CEO von Volkswagen und in Doppelfunktion weiter Vorstandsvorsitzender von Porsche, spricht im exklusiven prmagazin-Interview über die Zusammenarbeit mit seinem Kommunikationschef Sebastian Rudolph.

prmagazin: Herr Blume, Sie haben Sebastian Rudolph vor knapp vier Jahren als Ihren Wunschkandidaten für den Posten des Porsche-Kommunikationschefs bezeichnet. Warum haben Sie ihn jetzt auch mit nach Wolfsburg genommen?
Oliver Blume: Aus denselben Gründen. Sebastian Rudolph gehört handwerklich und von seiner Persönlichkeit aus meiner Sicht zu den Besten in unserem Land. Das Entscheidende aber ist sein Führungsverständnis. Er kommt – wie ich – aus dem Sport. Wir haben beide den Willen, gemeinsam mit Leidenschaft im Team zu gewinnen, aber mit sportlicher Fairness. Weil ich auch den Volkswagen-Konzern führen möchte wie ein Sportteam, brauchte ich auf Kommunikationsseite einen Kollegen, der auch so denkt und mit derselben Motivation reingeht. Hinzu kommt: Seit 2019 haben wir gemeinsam viele herausfordernde Themen erfolgreich nach vorn entwickelt und gemeistert. Das hat uns menschlich zusammengeschweißt. Das passt einfach sehr gut und ist auch enorm wichtig. Da geht es zum Beispiel um unsere ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie, das große soziale Engagement von Porsche, den erfolgreichen Börsengang von Porsche oder unsere starke Teamorientierung mit dem gesamten Vorstand. Das alles managt Sebastian mit seinen Teams hervorragend.
Ist der Plan aufgegangen, die Kommunikation von Konzern und der Marke Porsche in einer Hand zu führen?
Ja, ganz hervorragend sogar. Es gibt viele Überschneidungen, die Ansprechpartner in den Medien sind zum Beispiel oft dieselben. Wir haben dieses doppelte Führungsmodell inzwischen auf viele andere Funktionen im Volkswagen-Konzern übertragen: Entwicklung, Produktion, Beschaffung, Vertrieb, Design und Qualität – Kolleginnen und Kollegen aus den Marken besetzen jeweils die gleiche Position im Konzern. Und haben darüber eine hohe Akzeptanz und Ergebnisqualität.
Bei VW gab es immer eine Art Schweinezyklus: Entweder stand die Zentrale im Vordergrund oder die Marken. Haben Sie jetzt mit den Doppelrollen im Management einen Mittelweg gefunden?
Ich arbeite seit 30 Jahren im Konzern und habe ein Gespür dafür entwickelt, was funktioniert. Es war immer dann schwierig, wenn die Menschen an der Spitze das System Volkswagen nicht verstanden und auch keinen Kontakt zur Mannschaft gefunden haben. […]

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Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der prmagazin-Printausgabe Mai 2023.