Sicherheitsprobleme

Im April-Pressestellentest haben wir die Rüstungsindustrie auf die Probe gestellt. Das Ergebnis war eine Katastrophe. Zumindest in einem Fall lag das am Ukraine-Krieg. Genauer: an dem massiv gestiegenen Risiko von Cyber-Attacken.

Mit seiner Ankündigung, die Bundeswehr aufzurüsten und mit einem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro auszustatten, hat Bundeskanzler Olaf Scholz eine historische Wende eingeleitet. Was auf die Ankündigung folgte, schien bis dahin unvorstellbar: Plötzlich ist nicht mehr bloß die Rede von Defensivwaffen für die Ukraine, sondern Deutschland soll auch schwere Waffensysteme liefern. Damit rückt eine Branche ins Scheinwerferlicht, die in Deutschland bislang eher ein mediales Schattendasein fristete: die Rüstungsindustrie.

Im Pressestellentest wollten wir von den großen Waffenherstellern hierzulande wissen, wie sie die veränderte Stimmung wahrnehmen. Dass die geplante Aufrüstung sogar im traditionell pazifistischen Milieu auf Zustimmung stößt, müsste eine Steilvorlage für die Kommunikatoren der Branche sein. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus: Die wenigsten Presse-stellen antworten auf unsere Testfragen oder sagen wenigstens ab. Über die Gründe lässt sich nur spekulieren.

Nur in einem Fall wissen wir Genaueres. Nachdem wir gegenüber den Kandidaten aufgelöst haben, dass es sich bei unserer Anfrage um einen Pressestellentest handelte, erreicht uns ziemlich schnell ein Anruf. Am Apparat: ein enttäuschter Markus Wölfle, Leiter Corporate Communications bei MTU Aero Engines. […]

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