Erstklassig bis Mangelhaft

Die deutsche Milchindustrie sei für massive Umweltschäden verantwortlich, heißt es in einer Studie des Bundesumweltamts. Die Branche verursache Kosten in Milliardenhöhe. Im Pressestellentest wollten wir von den größten deutschen Molkereien wissen, was sie tun, um klimafreundlicher zu werden. Die Leistungen sind unter dem Strich durchwachsen.

Illustration: nadzeya26/Adobe Stock

Gut drei Jahre ist es her, seit die Milch erstmals öffentlich in der Kritik stand. 2018 ging ein Video mit dem Titel „Milch ist Gift“ viral und beschäftigte auch klassische Medien. Wurde damals über ernährungswissenschaftliche Fragen gestritten, so steht heute etwas ganz anderes im Vordergrund: Es geht um das Klima.

Die versteckten Umweltkosten der deutschen Milchproduktion belaufen sich auf sieben bis elf Milliarden Euro pro Jahr, wenn man der Darstellung von Correctiv folgt. Verantwortlich dafür sei eine starke Lobby, die Kuhmilch zu einem Massenprodukt gemacht habe. Die Informationen der Rechercheplattform basieren auf einer Studie des Bundesumweltamts. Ein guter Anlass, um im Pressestellentest die großen deutschen Molkereien um Stellungnahmen zu bitten.

Viele Pressestellen zeigen in der Stichprobe nur durchschnittliche Leistungen. Umso beeindruckender, dass der Testsieger dieser Ausgabe eine All-Time-Glanzleistung hinlegt: Eine Stunde und 20 Minuten nehmen sich Werner Giselbrecht und Sabrina Braun von der Hochland Group Zeit für ein mehr als ausführliches Telefonat, in dem wir so ziemlich alles über deutsche Milchproduktion erfahren, was es zu wissen gibt. Eine herausragende Leistung. Auch Stefanie Jankowski von Friesland-Campina und Markus Teubner von Arla Foods überzeugen mit detailreichen Antworten.

Die Testsiegerin:
Sabrina Braun, Communication Manager Hochland

Für die vielen durchschnittlichen Ergebnisse in diesem Test sind nicht unbedingt schlechte Antworten verantwortlich. Mehrere Pressestellen verlieren zum Beispiel Punkte, weil sie schlecht erreichbar sind. Einige der großen Molkereien scheinen gar keinen Wert auf Pressearbeit zu legen. So wirkt etwa bei Fude + Serrahn nicht nur die Homepage veraltet, sondern es gibt offenbar auch niemanden, der sich um Journalisten kümmert. Die Spannbreite zwischen herausragenden und mangelhaften Leistungen in der prmagazin-Stichprobe ist bemerkenswert.

  1. Das Pressestellen-Ranking:
  2. Platz 1: Hochland
  3. Platz 2: FrieslandCampina
  4. Platz 3: Arla Foods
  5. Platz 3: Milchindustrie-Verband
  6. Platz 5: DMK Deutsches Milchkontor
  7. Platz 6: Zott
  8. Platz 7: Hochwald Foods
  9. Platz 8: Ehrmann
  10. Platz 9: Bayernland
  11. Platz 10: Molkerei Ammerland
  12. Platz 11: Unternehmensgruppe Theo Müller
  13. Platz 12: Fude + Serrahn
  14. Platz 13: Meggle

Details zu Testkriterien und Punktegewichtung finden Sie hier.

Dieser Text ist ein Auszug. Den vollständigen Pressestellentest mit allen Detailwertungen lesen Sie in der prmagazin-Ausgabe Dezember 2021.