Unternehmen verlassen sich immer weniger auf ihre Branchenverbände und verstärken stattdessen ihre eigenen Public-Affairs-Abteilungen. Was bedeutet das für die Interessenvertretungen? Dieser Frage widmen sich Lina Binder, Senior Account Managerin, und Thomas Lüdeke, Geschäftsführer der PRCC Personalberatung.

Die europäische Industrie steht vor einer riesigen Herausforderung. Sie muss den Spagat schaffen, Regulatorik, globalen Wettbewerb und Profitabilitätsdruck miteinander in Einklang zu bringen. In den Unternehmen kommt PublicAffairs-Spezialisten bei der Governance dieser Themen eine zunehmend wichtige Rolle zu.

Damit erhöht sich der Veränderungsdruck auf Institutionen wie Branchenverbände – denn Unternehmen verlassen sich nicht mehr ausschließlich darauf, dass Dritte sie adäquat vertreten. Erleiden klassische Interessenvertretungen einen Bedeutungsverlust?

Public-Affairs-Spezialisten sind zunehmend interne Strategen. Sie machen politische Planungen und Erwartungshaltungen innerhalb der Unternehmen und Organisationen transparent und tragen Impulse aus der Praxis in den öffentlichen Meinungsbildungsprozess. Es geht um anspruchsvolle Dialoge, intern wie extern, oftmals auch um ambitionierte Gestaltungsaufträge.
Viele Unternehmen haben erkannt, dass Public Affairs kein interner Servicedienstleister, sondern integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie sein muss. Gefragt sind heute kommunikative Köpfe mit Weit- und Überblick, die keine Scheu haben, alte Gewissheiten infrage zu stellen. Denn auch Netzwerke und Verhalten der externen Stakeholder haben sich stark verändert. […]

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Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der prmagazin-Printausgabe Dezember 2024 | Januar 2025.
