„Den Unternehmer im Unternehmen fördern“

Die Automobilindustrie steckt in einem der heftigsten Umbrüche ihrer Geschichte. Die großen Traditionskonzerne der Branche müssen sich auf allen Ebenen verändern. Volkswagen-Personalvorstand Gunnar Killian und VW-Kommunikationschef Sebastian Rudolph setzen dabei auch auf Kunst. Und auf eine enge Zusammenarbeit von HR und Kommunikation.

“Wir dürfen nicht aus Angst vor Fehlern beim Altbekannten bleiben, sondern müssen den Mut zur Entscheidung unterstützen”: Gunnar Kilian (links) und Sebastian Rudolph.

prmagazin: Herr Kilian, Herr Rudolph, um die Transformation von Volkswagen zu befeuern, setzen Sie neuerdings auf Theaterstücke wie Tschechows „ Kirschgarten“ und Vorträge von Prominenten wie dem „Tatort“-Schauspieler Axel Milberg. Zuletzt haben Sie mit dem „Parcours für Veränderungen“ von sich reden gemacht. Was hat es damit auf sich?

Gunnar Killian: Das Management übernimmt in der Transformation unseres Unternehmens eine elementare Rolle. Als Führungskräfte müssen wir den Wandel zum weltweit führenden Anbieter nachhaltiger, software-basierter Mobilität unserem Team vorleben. Müssen selbst zum Wandel werden. Selbstreflexion ist dafür das A und O. Mit dem „Parcours für Veränderung“ bieten wir genau dafür Räume. In einer unserer Werkshallen, stellen zwölf renommierten Künstlerinnen und Künstler aus dem Inland und dem Ausland Werke aus, die sich auf Veränderung fokussieren. Provozierend und irritierend helfen diese unseren Führungskräften, die eigene Rolle zu reflektieren, zu hinterfragen und so neu zu definieren. Mit klassischen Schulungen hat das nichts zu tun. Ich bin selbst mit Audioguide am Ohr und ohne Ablenkung – mein Smartphone hatte ich weggeschlossen – in den Parcours eingetaucht. Dabei habe ich tief in mich hineingehorcht und beispielsweise in einer Spiegelinstallation mir automatisch die Leitfrage der Ausstellung gestellt: „Wer könnten wir sein?“ Und genau das ist das Ziel des Parcours.

prmagazin: Herr Rudolph, welche Rolle hatte die Kommunikation bei diesem Projekt?

Sebastian Rudolph: Wir sind ein wichtiger Baustein. Die Kommunikation erfolgt im engen Schulterschluss mit Personalabteilung und Top-Management. Gunnar Kilian und Ralph Linde als Leiter der Volkswagen Group Academy haben ein Konzept entwickelt, das bewegen soll. Es geht darum, alte Muster zu hinterfragen und gleichzeitig zu motivieren. Und das elektrisiert. Das Projekt ist eine starke Teamleistung. Die Kommunikation war bei jedem Schritt eingebunden und hat mit gezielter interner Kommunikation, mit Filmen, Interviews und Informationen das Konzept erklärt und Vorfreude erzeugt. Insbesondere in Zeiten der Transformation schafft die interne Kommunikation Vertrauen und hat die Aufgabe, Unsicherheiten abzubauen. Das galt auch für die außergewöhnliche Idee des Parcours.

prmagazin: Wie ist nun das Feedback auf die Kunstinstallationen?
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Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der prmagazin-Printausgabe April 2024.