Ausgabe Dezember 2023 | Januar 2024

In dieser Sonderausgabe dreht sich alles um das Thema Nachhaltigkeit/Klima/Umwelt. Schärfere Gesetze, die Verankerung von „Sustainability“ in der Anlagestrategie von Investoren, wachsendes Bewusstsein bei Journalisten, NGOs und Öffentlichkeit: Nachhaltigkeitskommunikation birgt für Unternehmen immer mehr Aufwand und (juristische) Stolpersteine.


EDITORIAL

COP28: Early Birds
Hat die PR-Branche bei der Weltklimakonferenz im Dezember 2023 eine Riesenchance verpennt?


TITEL

Umfrage: Zwischen Greenwashing und Greenhushing
Nachhaltigkeitskommunikation birgt für Unternehmen immer mehr Aufwand und (juristische) Stolpersteine. Das prmagazin wollte von PR-Chefs wissen: Was war die größte Herausforderung für Ihre Kommunikationsstrategie? Was muss sich ändern, damit Unternehmen verlässliche Konzepte für Nachhaltigkeitskommunikation entwickeln können? Und welche kommunikativen Leuchtturm-Projekte haben Sie zuletzt umgesetzt?


DIE ANALYSE

COP28: Laue Luft statt frischer Wind
Nach einem Turbostart verlor die Klimakonferenz in der öffentlichen Aufmerksamkeit rasch an Fahrt. Das zeigt eine Analyse von Unicepta für das prmagazin. Der Media-Intelligence-Experte hat dafür 3,1 Millionen Beiträge rund um COP28 in internationalen Online- und sozialen Medien analysiert.


HINTERGRUND

Mineralölindustrie: Ganoven-Ehre
Die Branche inszeniert seit Jahren ihre Bemühungen um Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Doch ihr Handeln steht im Widerspruch dazu, kritisieren nicht nur Umwelt-NGOs, sondern immer lauter auch Leitmedien und Mitarbeiter. Was sagen die Konzerne dazu? So gut wie nichts..

Journalisten & Medien: Die Top 10
Welche Autoren und Medien tun sich in der Berichterstattung über Umwelt und Nachhaltigkeit hervor? Der PR-Software-Anbieter Convento hat für das prmagazin erstmals die Top Ten ermittelt.

Nachhaltigkeitsberichte: Last für Mittelstand
Investoren zweifeln an der Verlässlichkeit von Nachhaltigkeitsreports, zeigt der Global Investor Survey von PwC. Mit Inkrafttreten der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) wird sich das ändern – doch dabei gibt es ein Problem, warnt ARAG-Vorstandsmitglied Klaus Heiermann.

Trends nach COP28: Chance für Erfindergeist
Die Kluft zwischen Wissenschaft und grünen Zukunftsversprechen von Politik und Unternehmen ist offensichtlich. Sie zu überbrücken, ist auch eine Aufgabe für Kommunikationsverantwortliche. Christoph Bertram, Partner bei FGS Global, über Trends nach COP28.

Deutsche Umwelthilfe: „Juristische Möglichkeiten ausschöpfen“
Barbara Metz ist seit 2022 Bundesgeschäftsführerin der DUH, die vor allem für Luftreinhalteklagen und Dieselfahrverbote bekannt ist. Die 42-Jährige will streitbar bleiben, setzt parallel aber verstärkt auf das Prinzip Erklären.

Interne Kommunikation: Vermittlungsproblem
Eine Russell-Reynolds-Umfrage in 105 Ländern hat ergeben: Führungskräfte messen Nachhaltigkeit viel mehr Einfluss auf den langfristigen Geschäftserfolg bei als Mitarbeiter – besonders in Deutschland.

Internationale Umwelt-NGOs: Freund oder Feind?
Viele Umwelt-NGOs unterstützen Unternehmen inzwischen gezielt und direkt. Doch genauso viele arbeiten gegen sie. Und die Kluft zwischen beiden Typen wächst. Peter Browning, Gründer und CEO von Browning Environmental Communications, hat jahrzehntelange Erfahrung auf dem Feld. Ein ordnender Blick auf die unübersichtliche Szene – und worauf Firmen bei der Partnersuche achten sollten.

Klimaneutralität: Ist das Label klimaneutral tot?
Klimakommunikation ist eine heikle Sache. Besonders risikoreich sind Aussagen im Zusammenhang mit freiwilliger Kompensation von Treibhausgasemissionen – das zeigten die Skandale um wertlose CO2-Zertifikate. Unternehmen tun bis auf Weiteres gut daran, sich bei Werbeaussagen rund um Klimaneutralität zurückzuhalten, meinen die Rechtsanwälte Uwe M. Erling und Martin Schorn von der Kanzlei Pohlmann & Company in München.

Paradoxien der Nachhaltigkeitskommunikation: Im Glashaus
Unternehmen sind in Bezug auf ihre Nachhaltigkeitsagenda und -berichterstattung so transparent wie nie zuvor. Doch damit steigt nicht automatisch die Akzeptanz der Stakeholder – sondern der Kommunikationsbedarf wächst weiter. Christof Ehrhart, Executive Vice President Corporate Communications & Governmental Affairs bei Bosch, über Paradoxien in der Nachhaltigkeitskommunikation.


CASES

Deutsche Lufthansa: Realitätscheck
Der Nutzen des Fliegens ist quasi unbestritten – zugleich wird es oft als Klimakiller gebrandmarkt. Im Fokus stehen dabei nicht Hersteller, sondern Airlines. Wie kann die Deutsche Lufthansa angesichts dieser Ambivalenz Gehör finden? Drei Thesen von Andreas Bartels, Head of Communications.

Porsche: Das doppelte E
Der Stuttgarter Autobauer setzt, neben Elektromobilität, auf eFuels. Eine Herausforderung für die Kommunikation, denn die aus erneuerbarer Energie erzeugten synthetischen Kraftstoffe polarisieren. Kommunikationschef Sebastian Rudolph berichtet, wie sein Team eine Pilotanlage in Chile nutzte, um zu zeigen, dass Verbrennerautos Teil der Lösung sind.

Bayer: Jeder Tropfen zählt
Zu wenig, zu viel, zu warm, zu dreckig: Die globale Wasserkrise ist einer der Haupttreiber für den Klimawandel. Bayer will mehr öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema lenken. Wie der Konzern dabei vorgeht, erklärt Marc de Bruyn, Communications Business Partner Public Affairs, Science and Sustainability innerhalb der Media Relations der Leverkusener.

SAP: Die Sagen-Tun-Brücke
Nach welchen Kriterien und mit welchen Methoden misst der Walldorfer Software-Riese den Effekt seiner Nachhaltigkeitskommunikation? Welche besonderen Herausforderungen birgt das für den Konzern? Ein Blick in den Maschinenraum von Chief Communications Officer Monika Schaller.

Zukunft Gas: Nachhaltig transformieren
Mit ihrem „Transformationspfad Neue Gase“ haben die Verbände der Energiewirtschaft die Rolle klimaneutraler Gase skizziert und ihren Einsatz für eine nachhaltige Energieumstellung betont. Laut Charlie Grüneberg, Leiter Kommunikation Zukunft Gas, ist das Thesenpapier ein wichtiges Instrument für die Kommunikation mit politischen und gesellschaftlichen Gruppen. Der Austausch mit Aktivisten und Klima-NGOs bleibt aber schwierig.


THEORIE & PRAXIS

Unternehmensberichterstattung:
Wie Unternehmen ihre Klima-Performance besser kommunizieren
Bisher reden PR und Wirtschaftsjournalismus oft aneinander vorbei, beobachtet Lutz Frühbrodt, Professor für Fachjournalismus und Unternehmenskommunikation an der Fakultät für Angewandte Natur- und Geisteswissenschaften der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.


DIE LETZTE SEITE

Kommentar: Nicht nur reporten
Sind Sie schon klimaneutral? Oder wollen Sie das vielleicht gar nicht mehr von sich behaupten? Und beauftragen Sie noch Zertifizierer, um ein bestimmtes Label zu erhalten, oder haben Sie Bedenken? Ein Plädoyer gegen Greenhushing von Vincent Furnari, Managing Partner bei Kirchhoff | Team Farner.


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