
Sebastian Rudolph (rechts im Bild) hat die Kommunikation der Dax-Konzerne Porsche und Volkswagen auf eine neue Qualitätsstufe gehoben. Dafür zeichnete ihn das prmagazin im Rahmen einer Feier im Verlag Rommerskirchen als „PR-Manager des Jahres 2022“ aus. Die Laudatio hielt Porsche- und VW-CEO Oliver Blume, im Beisein prominenter Gäste aus der PR- und Medienbranche.
Negative Schlagzeilen vor dem Porsche-IPO. Schlechte Stimmung in der Volkswagen-Belegschaft nach demAbgang von CEO Herbert Diess. Skeptische Stimmen wegen der Doppelrolle von Oliver Blume als Chef der beiden Dax-Konzerne. Diverse weitere Baustellen, darunter die Krise bei der Software-Tochter Cariad.
Über einen Mangel an Herausforderungen konnte Sebastian Rudolph im vergangenen Jahr wahrlich nicht klagen. Für die Art und Weise, wie es ihm in seiner ebenfalls ungewöhnlichen Doppelfunktion als Kommunikationschef von Porsche und Volkswagen gelang, sie zu meistern, ehrte das prmagazin ihn Anfang Juli mit dem Seismographen für den„PR-Manager des Jahres 2022“.
Leidenschaft und Leidensfähigkeit – diese zwei Eigenschaften machen nach den Worten von Anton Hunger einen perfekten PR-Manager aus. Hunger, Rudolphs Vor-vor-vor-vorgänger bei Porsche und als „PR-Manager des Jahres 1995“ Mitglied der Jury, begründete bei der Preisverleihung am 4. Juli 2023 im Verlag Rommerskirchen die Auszeichnung.
Rudolph habe im vergangenen Jahr sowohl Leidenschaft als auch Leidensfähigkeit bewiesen. Beim Porsche-Börsengang im Herbst 2022 gelang es ihm nach Hungers Worten, „die mediale Begleitmusik eines potenziellen Scheiterns mit kommunikativem Geschick, überzeugenden Argumenten und einnehmendem Charme aus den Schlagzeilen zu bannen“.
Als Porsche-Chef Oliver Blume in Personalunion den CEO-Posten bei Volkswagen übernahm, zögerte Rudolph nicht, zusätzlich die Kommunikation der Porsche-Mutter zu übernehmen – „obwohl er wusste, dass diese Ämterhäufung kein Trollinger-Schlecken wird“, sagte Hunger und wies auf weitere Posten hin: Neben seinem Hauptjob ist Rudolph Vorstandsvorsitzender der Ferry-Porsche-Stiftung, die gemeinnützige Projekte in den Bereichen Soziales, Umwelt, Bildung und Wissenschaft, Kultur und Sport fördert, sowie Mitglied des Aufsichtsratspräsidiums beim Fußball-Erstligisten VfL Wolfsburg.
Besonders hervorzuheben ist aus Sicht der PR-Manager-Jury die erfolgreiche Positionierung von Oliver Blume. Gab es anfangs Kritik an dessen Doppelrolle, so sei die Kritik „längst durch Rudolphs konsequent orchestriertes und brillantes Krisenmanagement aus der Öffentlichkeit verschwunden“, so Hunger.
Leidensfähigkeit bescheinigte Hunger dem 46-Jährigen auch mit Blick auf dessen frühere berufliche Stationen. Nach vier Jahren als Kommunikationschef des Bundesverkehrsministeriums unter Minister Peter Ramsauer (CSU) blieb der promovierte Politikwissenschaftler im Amt, als Alexander Dobrindt den Parteikollegen Ende 2013 ablöste – eine ungewöhnliche Konstanz im schnelllebigen Politikgeschäft.
„Ohne Rudolphs ernsthaftes Bemühen, Dobrindt als sympathische Figur zu verkaufen, in Zweifel zu ziehen, hat sein Wirken bei einigen Medien nicht gefruchtet“, räumte Hunger ein, um sogleich klarzustellen: „Politische Beobachter glauben zu wissen, dass es am polternden Minister lag, jedenfalls nicht am Berater.“
Beim ehemaligen Baukonzern und heutigen Industriedienstleister Bilfinger in Mannheim, wohin Rudolph 2016 von dessen Chefkontrolleur Eckart Cordes abgeworben wurde, stellte Rudolph seine Leidensfähigkeit abermals unter Beweis: „Unangemeldet tauchten nämlich ständig schwarze Schwäne auf“, sagte Hunger. Rudolph musste mehrere Vorstandswechsel und eine Korruptionsaffäre im Unternehmen kommunikativ bewältigen. „Es war seine Gesellenprüfung, die ihm den Weg nach Stuttgart wies. Dort legte er seine Meisterprüfung ab – mit Bravour“, lobte Hunger.
Der gelernte Journalist beherrsche die „wahre Rolle“ eines Kommunikationschefs: „Es ist kein Geheimnis, dass viele Manager ein tiefes Misstrauen gegenüber Medien empfinden, das Gefühl von ihnen vorgeführt zu werden“, so Hunger. „Um sich zu schützen, brauchen Chefs deshalb einen ,Wildhüter‘, man kann ihn auch ,Kugelfang‘ nennen.“
Mit Sebastian Rudolph ehre das prmagazin „einen Mann, der sich in diesem gefährlichen Umfeld souverän behauptet“, „der in seiner Zeit bei n-tv, bei der ARD und dem Bayerischen Rundfunk sieben Jahre die Gepflogenheiten der Medien gelernt hat, um dann mit seinem Wissen und Können bei Spielführern von Politik und Wirtschaft anzudocken“.
Rudolph steht Hunger zufolge aber nicht nur am Spielfeldrand und kommuniziert, was er sieht und hört: „Nein, er kickt mit. Was ihn und seinen Chef Oliver Blume auszeichnet, ist das kongenial vertrauensvolle Verhältnis, das beide pflegen. Sie sind ein eingespieltes Team auf Augenhöhe. Und so kommt es, dass die beiden Teamplayer von Leidenschaft und Leidensfähigkeit beseelt sind.“ Die Führung gleich zweier Dax-Konzerne traue man ihnen zu.
Oliver Blume betonte in seiner Laudatio ebenfalls die persönliche Nähe zu seinem Kommunikationschef: […]

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Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der prmagazin-Printausgabe August 2023.