„Dafür sind wir nicht ausgestattet“

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln steht in der Kritik. Die obersten Gesundheitsaufklärer des Landes seien in der Coronapandemie zu passiv, bemängeln Abgeordnete. Wo liegt das Problem? Das prmagazin hat mit dem kommissarischen BZgA-Direktor Martin Dietrich gesprochen.

prmagazin: Herr Dietrich, die BZgA ist für gesundheitliche Aufklärung im Land zuständig. Was genau leistet Ihre Behörde üblicherweise an Kommunikationsarbeit?

Martin Dietrich: Wir entwickeln Informationskampagnen und -programme, mit denen wir versuchen, die Gesundheitskompetenz im Land zu erhöhen. Unser Ziel ist es also, darüber aufzuklären, wie die Bürgerinnen und Bürger eine gesundheitsförderliche Lebensweise umsetzen können. Bekannt sind wir insbesondere für unsere großen Themengebiete, die wir mit Kampagnen abdecken, zum Beispiel das, was früher „Gib AIDS keine Chance“ war und heute „Liebesleben“ heißt. Andere große Themengebiete sind Suchtprävention, Organspende oder Diabetes. Wir entwickeln Mehr-Ebenen-Kampagnen, unter anderem mit Plakataktionen, sowie themenspezifische Internetangebote.

Die von Ihnen erwähnten Themen und Kampagnen laufen über Jahre oder Jahrzehnte. Die Coronapandemie dürfte Sie schnell vor neue Aufgaben gestellt haben. Wo sehen Sie in dieser Krise Ihre Rolle?

In der Krisenkommunikation ist es für die BZgA besonders wichtig, in der schon bestehenden und sehr vielschichtigen Kommunikation Vertrauen zu schaffen. Vertrauen ist davon abhängig, dass einheitlich und übereinstimmend informiert wird.

Martin Dietrich: „Kritiker wünschen sich, dass wir mit landesweiten Plakatkampagnen auftreten. Das entspricht aber nicht der Rolle, die der Gesetzgeber der BZgA gibt.“ Foto: Carsten Kobow

An den Stellen, an denen in der Kommunikation Widersprüche auftauchen, wo nicht einheitliche Strategien gefahren werden, entsteht immer ein Vertrauensverlust. Darum sehen wir unsere Hauptaufgabe darin, einen übergeordneten Beitrag zu leisten – in einer einheitlichen Kommunikation gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit und dem Robert Koch-Institut (RKI).

Das muss ein Albtraum für Sie sein. Die Kommunikation ist alles andere als einheitlich. Es werden unterschiedliche Inzidenzwerte kommuniziert, mal heißt es, Masken seien sinnvoll, mal nicht …

Einfach ist das nicht. Die BZgA achtet gerade bei solchen Themen darauf, dass wir nur einen gesicherten Kenntnisstand wiedergeben. Aber […] 

Dieser Text ist ein Auszug. Lesen Sie in der März-Ausgabe des prmagazins, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung versucht, Widersprüche in der Corona-Kommunikation aufzulösen, warum der Vorwurf, dass die Behörde in der Pandemie zu passiv sei, zentrale Rahmenbedingungen außer Acht lässt – und wie das geplante „Update“ für die BZgA aussieht.